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Beethoven auf der Empore

© Goedart Palm 

 

Beethoven im alten Plenarsaal auf der Empore. 

Klassik-Beratung der Politik oder der Unmut des Klassikers über den 

Verfall seiner Ideale in den Niederungen des politischen Alltags? 

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Chor

© Goedart Palm 

 

(Chor) Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

© Goedart Palm 

 

Jella Linnert (Violine), Konstantin Schürholt (Klavier) und Paul Rittel (Cello) 

 

Finale 

 

Es wirkten mit:

Martin Grützner, Denis Leupolt, Konstanze Palm, Moritz Preisler, Alexander Sehan, Dominik Söns (als Darsteller) Chor des Helmholtz-Gymnasiums, Streichorchester der Donatusschule, Streichorchester der Beethovenschule, Bläser-Ensemble der Donatusschule, Livia Bufi, Christine Heßeler (Sopran), Johanna Thiele (Klavier)
Musikalische Leitung: Johannes Laas, Kinderorchester: Julia Kartaschowa, Regie: Joe Knipp, Bühne und Kostüme: Heidi Hellberg, Text, Dramaturgie und Produktionsleitung: Solveig Palm

Anmerkungen zum Stück "Götterfunken" 

Während Paavo Järvi in der Beethovenhalle  seinen triumphalen Höhepunkt mit Beethovens Neunter erklomm, sprühten auch im Alten Wasserwerk die „Götterfunken“.  

Der GA hat die Idee des dort  leider nur einmalig aufgeführten Stücks sehr gut zusammengefasst. Leider wurde es versäumt, auch nur einen einzigen der immer wieder überraschend begabten jungen Menschen, die Solveig Palm für Ihre Stücke zusammenwirken lässt, zu benennen. Weder die Initiatorin, Organisatorin und Autorin dieses Großprojektes wurde namentlich erwähnt noch der Regisseur oder auch nur einer der zahlreichen Protagonisten. Und jeder der hier auf den Punkt eingesetzten Solisten verdient es, hervorgehoben zu werden. Welches Wagnis Solveig Palm in ihren Projekten immer wieder eingeht, ist schon in der Besetzung der beiden Hauptprotagonisten Beethoven und Schiller deutlich: Der 16jährige Moritz Preisler stand mit der großen und anspruchsvollen Rolle als Schiller zum ersten Mal auf einer Bühne und meisterte seine Aufgabe, der energiegeladenen Wut des Beethoven von Dominik Söns (zuletzt zu sehen als „Podesta“ in Mozarts „Gärtnerin aus Liebe“) die besonnene Klarheit der Aufklärung entgegenzusetzen. Je zwei Rollen hatten Alexander Sehan (15) und Denis Leupold (18) zu bewältigen.  Als Fernsehmoderatoren, die mit der Lifesituation von Wahlstudios zu kämpfen hatten, aber auch als historische Figuren (Thomas Mann, Körner) ließ Regisseur Joe Knipp ihrer Spielfreude freien Lauf.  Als „MRR“, Moderator des literarischen Quartetts (in diesem Fall „Quintetts“) lieferte Martin Grützner eine parodistische Meisterleistung mit viel feuchter Aussprache, vor allem als es um das „Fugen-S“ in der Verfassungspräambel ging, über die im Bundestag jahrelang diskutiert wurde. Die elfjährige Konstanze Palm entzückte als junge Schiller-Freundin Minna Stock und überzeugte mit ihrer besonnenen Intelligenz als „Frau Bundespräsidentin“ das Publikum davon, dass man sich auch mit  11 schon ein Bild von den Aufgaben der Politik machen kann – zumal in einem Wahljahr.

Den Schlusspunkt setzte gleich an mehreren Stellen die neunjährige Livia Bufi, die vor allem mit der ganz allein, ohne Begleitung gesungenen „Ode“ den anrührenden Schlusspunkt setzte. Neben den schauspielerischen sind ebenso die geschickt einmontierten musikalischen Beiträge hervorzuheben. Der Helmholtz-Chor ist unter der Leitung von Johannes Laas (mit Solo-Einlagen von Christine Heßeler) sicher einer der besten Bonner Schulchöre geworden. Jella Linnert (Violine), Konstantin Schürholt (Klavier) und Paul Rittel (Cello) fügten mit Beethovens „Gassenhauer-Trio“ eine „musikalische Diskussion“ gestimmter Individuen ein, die noch einen gesonderten Auftritt in einem Posttower-Konzert rechtfertigt. Anlass zur Hoffnung gibt auch das Beethoven-Spiel der erst 14jährigen Johanna Thiele, die Sätze aus der „Appassionata“ und der „Pathetique“  in den abschließenden „Wahlabend“ einwarf.

Trotz des durchwegs hohen Anspruchs fügte sich auch das 40köpfige Grundschulorchester (Donatusschule und Beethovenschule) organisch ins Geschehen ein. So konnten auch unter 10jährige eine Ahnung davon bekommen, welcher Kosmos sich über der Musik, die sie da spielten, öffnen lässt.

Ein Projekt, dessen Gelingen erheblichen Aufwand erfordert – nicht nur wegen des auch hier wieder anspruchsvollen Textes von Solveig Palm, der dem Verständnis junger Menschen – bewusst – viel abverlangt. Diesen Anspruch wusste der Kölner Regisseur Joe Knipp durch eine von großer Spielfreude gekennzeichnete Inszenierung des komplexen Stoffes aufzulockern. Da der Plenarsaal des Alten Wasserwerks die vollkommen passende Kulisse bot, auf die das Stück auch zugeschnitten war, bedurfte es kaum eines Bühnenbildes. Heidi Hellbergs schwarz-rot-goldene Farbtupfer in den Kostümen, vor allem aber ihr riesiger origami-gefalteter Kranich über dem „Flügel“, aus dem Beethoven erklang, bildete gleichwohl ein wundervolles Gegengewicht zum Bundesadler an der Stirnseite, vor dem die jungen Menschen gesprochen und gesungen Schiller zitierten: „wo dein sanfter Flügel weilt“.

 

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Götterfunken - Anfang

 

Längere Szene aus dem Stück "Götterfunken"


Ludwig van B.

Eichendorff (Musiktheater)

Gärtnerin aus Liebe (Oper)

Gefühlte 56 (Musiktheater)

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Wem der große Wurf gelungen (Musiktheater)

Beethovenfest 2009 Impressionen Teil 1 und Teil 2 

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