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Spruchweisheiten/Nonsens

Unerträgliches

Kalenderabrisse/Bilduntertitelungen

Gedichtparodien

 

Mediales

Die Axt im Haus erspart den splatter-channel.

Man soll den Tag nicht vor dem Mondscheintarif loben.

Der Weg zum Absturz ist mit guten Virenprogrammen gepflastert.

Große Ereignisse werfen ihre Demoversionen voraus.

Shareware ist Opium für das Volk.

Was sich liebt, das hackt sich! (Bild: Zwei Computer mit Herzchen etc.)

Der Computer ist ein System zur Beseitigung der Unordnung, die er selbst zuvor produziert hat.

Computer (Bild: Rechner, der wie ein Truthahn aussieht.)

Das Internet ist der Garten Eden nach dem Stromausfall.

Endemol: Die medizynische Version der Fernsehunterhaltung

Stell Dir vor, es ist Primetime und keiner schaltet ein...

Moderne Künstler sind Leute, die das Vorstellungsvermögen anderer strapazieren, um hinterher zu behaupten, sie hätten einen Einfall gehabt.

 

Spruchweisheiten

Die Erbsen werden die letzten sein.

Auf sieben Krücken sollst Du gehen! (Altdeutscher Fluch)

Über sieben Mücken sollst Du gehen.

Lieber auf Krücken als den Hals voller Mücken.

Nimmt ihn der Eber auf die Hauer wird er kalt der Bauer.

Vorsicht ist besser als Nachtschicht!

Es ist nicht alles Lack, was glänzt!

Der Klügere gibt nach! Aber erst hinterher!

Gestern standen wir vor dem Abgrund, heute bist Du einen Tritt weiter.

Aller Anstand ist schwer!

Nachts sind alle Ampeln grau.

Krumm bleibt krumm, da helfen keine Pillen! (Eine Banane)

Eigenlob währt am längsten!

Eigenlob gährt am längsten!

Kommt Zeit, kommt Unrat!

Kommt Zeit, kommt Untat!

Allzuviel ist kugelrund!

Wo ein Wille ist, ist auch ein Berg!

Alte Liebe rostet nicht! (Bild: Ein angekettetes Liebespaar im Verließ)

Eher geht ein Reicher durch ein Nadelöhr als ein Kamel in die Universität.

Besser eine Taube auf dem Dach als ein Kuckuck auf den Möbeln.

In der Not fressen Fliegen Teufel!

Irrsinn ist menschlich!

Es ist noch kein Kleister vom Himmel gefallen!

Morgenstund hat Blendax im Mund.

Lieber Wahnsinn als Wahnfried.

LIeber ein langer Abend in Bayreuth als Brunhilde gefreit.

 

 

Anzügliches

Andere Länder, andere Titten!

Die Banane des Columbus.

Rüstungskontrolle. (Bild: Eine Prostituierte schaut in den Spiegel).

Sehet die vögeln auf dem Felde, sie säen und sie ernten nicht...und der himmlische Vater vermehrt sie doch.

Zeitgeist. (Bild: Wüstling, der auf die Uhr schaut).

Hochmut kommt vor dem Phall...

Phallstudien

Phallweise

Hauseigene Schlachtung von Wüstlingen. (Bild: Schild über einem Bordell)

Die dümmsten Bauern haben die dicksten Eier.

Im Kondominium der Verhütung.

Der Feminismus ist die männliche Form der Weiberherrschaft.

 

Philosophisches

Cogito ergo dumm.

Cogito ergo krumm. (Bild: Krummer Philosoph)

Philosoff (Bild: Ein trinkender Philosoph)

Am Anfang war das Wort. Später kamen die Satzzeichen hinzu...

Am Anfang war das Wort. Später kamen die Fehlerteufel hinzu...

Die Welt als Pille und Verstellung.

Der Klops der reinen Vernunft (Anspielung auf Königsberg)

Die feuchtfröhliche Wissenschaft (Nietzsche im Hotel Alpenrose)

Hier stehe ich und kann auch anders.

Die Liebe zur Weißheit (Leere Seite)

 

Ökonomisches

Sozialhilfe ist das halbe Leben! Die andere Hälfte sind die Antragsformulare.

Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen! Ein fettes Bankkonto ist eine orientalische Ruhestatt.

Kleider machen Beute (Bild: Kleider aus einer Bank laufend mit überquillenden Taschen)

Erst die Arbeit, dann der Konkurs!

Von der Wende bis zur Spende...

 

Markenzeichen

Made in Germany/Wanze in Germany/Grille in Germany

(Bild: Drei mechanische Tiere mit entsprechenden Aufklebern)

 

Alphabetismus

Wadde hadde dudde da für ein Deutsch gelernt?

Die Rechtschreibreform hat die Rechtschreibschwäche zur Regel gemacht.

Amok. Koma.

Wasserhahn. Wasserhenne.

 

Kulinarisches

Warnung für Diabetiker: Arbeit macht das Leben süß!

Ein diabetisches Lachen...(Bild: In der Süßwarenabteilung)

Besser Diät als nie!

Wein oder Nichtwein – das ist hier die Frage.

Der Punsch war der Vater des Gedankens.

Mit Saumagen fängt man Mäuse! (Bild: Kohl bei einem Dinner mit einem Herrn mit schwarzer Aktentasche)

McDonalds ist das Land, wo Milch und Honig zum Milchshake gerinnen.

Naomi Campbell: Milky way of Life

Eiskreml (Bild: Der rote Platz auf einer Eiswaffel)

 

Religiöses

Was siehest du aber die Kontaktlinse in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Bretts vor deinem Kopf?

Budapest (Bild: Ein Buddha mit Pestbeulen)

Die satanischen Fersen (Bild: Bocksfüße)

Zwischen Dschingis- und Vatikan – oder Papamobilismus ohne Grenzen.

 

 

"Poeme"

Dracula 7.0

Nach Heinrich Heine - Die Loreley

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,

Daß ich so schaurig bin;

Ein Horror aus blutleeren Zeiten,

Der kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,

Und ruhig liegt die Gruft;

Der Gipfel des Berges funkelt

Im Abendmoderduft.

Die schönste Jungfrau sitzet

Dort oben wunderbar;

Ihr goldnes Geschmeide blitzet,

Sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie trägt viel Gold an der Kehle

Und singt ein Lied dabei;

Das hat viel traurige Seele

Und gewaltige Melodei.

Den Transsylvanier mit scharfem Gebiß

Ergreift es mit wildem Weh;

Er schaut auf den schlanken Hals,

Er schaut nicht auf die Zeh.

Ich glaube, die Zähne dringen

Am Ende ins Fleisch voller Wahn;

Und das hat mit ihrem Singen

Die Lore-Ley getan.

 

 

Klementine

Nach Heinrich Heine - Doktrin

Schlage die Trommel und repariere sie nicht,

Und küsse Klementine!

Das ist die ganze Wissenschaft,

Der Gebrauchsanweisung tiefste Doktrine.

Trommle die Leute aus dem Schlaf,

Trommle nach zehn mit Jugendkraft,

Marschiere trommelnd immer voran,

Das ist die ganze Wissenschaft.

Das ist die Henkelsche Philosophie,

Das der Gebrauchsanweisung tiefster Sinn!

Ich hab sie begriffen, weil ich gescheit

Und weil ich ein weißer Riese bin.

 

Der kranke Vater

Variation über Johann Wolfgang von Goethe - Erlkönig

Wer reitet so spät über nächtliche Krater?

Es ist der Sohn mit seinem Vater;

Es hat den Vater wohl in dem Arm,

Es faßt ihn sicher, es hält ihn warm. -

Mein Vater, was birgst du so bang dein Gesicht? -

Siehst, Sohn, du den Erlkönig nicht?

Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? -

Mein Vater, es ist ein Nebelstreif. -

"Du lieber Mann, komm geh mit mir!

Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;

Manch bunte Blumen sind an dem Strand;

Meine Mutter hat manch gülden Gewand."

Mein Sohn, mein Sohn, und hörest du nicht,

Was Erlenkönig mir leise verspricht? -

Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Vater!

In düsteren Tiefen säuselt der Krater. -

"Willst, feiner Mann, du mit mir gehn?

Meine Töchter sollen dich warten schön;

Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn

und wiegen und tanzen und singen dich ein."

Mein Sohn, mein Sohn, und siehst du nicht dort

Erlkönigs Töchter am düstern Ort? -

Mein Vater, mein Vater, ich seh es genau;

Es scheinen die alten Vetteln so grau. -

"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;

Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." -

Mein Sohn, mein Sohn, jetzt faßt er mich an!

Erlkönig hat mir ein Leids getan! -

Dem Sohn grauset's, reitet ohne zu halten,

Er hält in Armen den ächzenden Alten,

Erreicht den Hof mit letzter Kraft;

Ein Segen, o Glück, geschafft!

 

Herr von Krösus im Havelland

Variation über "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland"

(Theodor Fontane)

Herr von Krösus im Havelland,

Ein Birnbaum in seinem Garten stand,

Und kam die goldene Herbsteszeit

Und die Birnen leuchteten weit und breit,

Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,

Der von Krösus sich beide Backen voll,

Und kam in Pantinen ein Junge daher,

So rief er: "Junge, lecker die Beer!"

Und kam ein Mädel, so rief er: "Lütt Dirn,

Kuck ma, ick hebb 'ne Birn.

Du aber hast keene,

und ich ess´ sie alleene."

So ging es viel Jahre, bis lobesam

Der von Krösus zu sterben kam.

Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,

Wieder lachten die Birnen weit und breit;

Da sagte von Krösus: "Ich scheide nun ab.

Legt mir alle Birnen mit ins Grab."

Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,

Trugen von Krösus sie hinaus,

Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht

Sangen "Jesus meine Zuversicht",

Und die Kinder lachten, das Herze nicht schwer:

"He is dod nu. Jetzt giwt 'ne Beer oder auch mehr!"

So lachten die Kinder. Das war nicht recht -

Ach, aber sie kannten den neuen Krösus schlecht;

Auch der freilich knausert und spart,

Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.

Aber der alte, vorahnend schon

Und voll Vertraun gegen den eigenen Sohn,

Der wußte genau, was damals er tat,

Als er die Birnen für sich hat verwahrt,

Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus

Eine Birnbaumplantage sproßt heraus.

Und die Jahre gingen wohl auf und ab,

Längst wölbt sich die Plantage über dem Grab,

Und in der goldenen Herbsteszeit

Leuchtet's wieder weit und breit.

Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,

So flüstert's im Baume: "Kriegst keine Beer!"

Und kommt ein Mädel, so flüstert's: "Lütt Dirn,

Kumm nicht röwer, ick ess alleene die Birn."

So spendet Unfrieden noch immer die Hand

Des von Krösus im Havelland.

 

Goethe 7.0

Variation über Johann Wolfgang von Goethe - Erlkönig

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Es ist der Erlkönig mit seinem Kind;

Er hat den Knaben wohl in dem Arm,

Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm. -

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? -

Siehst, Vater, du den Dichter nicht?

Der Dichter auf Pegasus mit weißem Schweif? -

Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. -

"Du liebes Kind, komm geh mit mir!

Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;

Manch bunte Blumen sind an dem Strand;

Meine Mutter hat manch gülden Gewand."

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,

Was der Dichter mir leise verspricht? -

Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind!

In dürren Blättern säuselt der Wind. -

"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?

Meine Töchter sollen dich warten schön;

Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn

und wiegen und tanzen und singen dich ein."

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort

Dichters Töchter am düstern Ort? -

Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau;

Es scheinen die alten Vetteln so grau. -

"Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;

Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." -

Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!

Der Dichter hat mir ein Leids getan! -

Den Erlkönig grauset's, er reitet geschwind,

Er hält in Armen das ächzende Kind,

Erreicht in vorletzter Zeile den Hof;

Mein Gott: Das Metrum zum Ende ist doof.

 

Mallorca

Nach Peter Huchel - Südliche Insel

Bierbauchrunde Insel,

Sangriainsel,

alkoholisch atmet der Pauschaltourist,

wo unter den Zapfhähnen

der Streit ausbricht.

Agaven zeigen die Spitzen

Ballermänner verdrücken die Burger

zwischen ewig platten Witzen

Durch die giftige Gischt

stemmen Fischer ihr Boot.

Das Meer ist leergefischt

und überdies herrscht Wassernot.

 

Au Weih Nachten

Nach Theodor Storm - Knecht Ruprecht

Von drauß' vom Netze komm ich her;

Ich muß euch sagen, es cybert sehr!

Allüberall auf den Homepagespitzen

Sah ich goldene Lichtlein blitzen;

Und droben aus dem Netscapetor

Sah mit großen Augen der Browser hervor,

Und wie ich so crawle auf den Seiten,

Da mailt´s an zu nachtschlafenen Zeiten:

"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,

Öffne die mailbox und spute dich schnell!

Die Modems fangen zu brennen an,

Das Netscapetor ist aufgetan,

Alte und Junge sollen nun

Von der Jagd des Cyberns einmal ruhn;

Und morgen flieg ich hinauf ins cyberspace,

Und verirre mich in dem Servermaze!"

Ich sprach: "O lieber Bill,

Mit meiner Reise nun zum Ende will;

Ich soll nur noch auf diese website,

Wo die software steht bereit."

- "Hast denn das password auch bei dir?"

Ich sprach: "Das password, das ist hier:

Denn Browser, Modem, Mandelkern

nutzen alle Surfer gern."

- "Hast denn den cybercash bei dir?"

Ich sprach: "Der cash ist hier;

Doch für die Surfer nur, die schlechten,

Die werden mit den Providern rechten."

Webmaster sprach: "So ist es recht;

So geh mit gopher, mein treuer Knecht!"

Von drauß' vom Netze komm ich her;

Ich muß euch sagen, es cybert sehr!

Nun surfe, wie ich software find!

Sind's gute Kind, sind's böse Kind?

Goedart Palm

 

 

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