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Zum Krieg der Zukunft –

zwischen Gigantomachie und Sphäromachie 

Der Krieg kommt endlich selber am Kriege um; seine Vervollkommnung wird seine Vernichtung, weil er sich seine Verstärkung abkürzt (Jean Paul).[1] 

I. Krieg als Betriebssystemfehler der Utopie 

Ernst Bloch hatte das Problem des Krieges mit dem Dekret verabschiedet, kapitalistischer Friede sei ein Paradox, sozialistischer Friede dagegen eine Tautologie[2]. Zugleich hatte der Hoffnungsphilosoph Utopien als nicht akzeptabel verworfen, die sich abstrakt über die Verhältnisse hinwegsetzen, den Status quo hochrechnen, nur eben mit dem Unterschied, dass Katastrophen, Kriege, Ungerechtigkeiten, soziale Not abzuziehen sind. Konkrete Utopien hätten von der Analyse auszugehen, um nicht historisch undialektisch in „Erehwon“ zu enden. Der Krieg hat sich trotz seiner Demontage durch den wissenschaftlichen Sozialismus und anderer utopischer Optimierungen von Wirklichkeit[3] dem „Prinzip Hoffnung“ bisher verschlossen. Er bleibt einer der ältesten und hartnäckigsten Mitbewerber um die Zukunft. Die stammesgeschichtliche Tradition des Kriegs kann bis in die frühesten Anfänge der Menschwerdung hinein verfolgt werden kann und nährt die Vermutung seiner ewigen Wiederkehr, wie verschieden Kriegsmasken, Kombattanten und Gefechtsfelder auch zukünftig aussehen mögen. Ist der Krieg das Böse im Wertsystem der Utopie? Die Aufrüstung der Zukunft mit Technologie, Geschichts- und Identitätsverlusten halten genügend Stoff für kriegerische Dystopien bereit. Sitzt tief im Herzen der Kultur ein bellizistischer Virus, eine autopoietische Kraft der Zerstörung und des Wiederaufbaus? Selbst über die humanen Wünschbarkeiten herrscht Zwist. Helmuth von Moltke  hatte dem ewigen Frieden beschieden, ein Traum zu sein, „nicht mal ein schöner, der Krieg aber (ist) ein Glied in Gottes Weltordnung“.[4] Für Moltke und andere Apologeten des ewigen Kriegs bleibt er die göttliche Quelle edler Tugenden: „Mut und Entsagung, Pflichttreue und Opferwilligkeit mit Einsetzung des Lebens; die Kriegserfahrungen bleiben und stählen die Tüchtigkeit des Mannes für alle Zukunft“. 

Das Kriegsdesign des 21. Jahrhunderts ist mehr denn je davon entfernt, heroische Tugenden oder gar moralische Qualitäten der Kombattanten einzufordern. Kriege sollen nicht nur so blutleer, distanziert und präzise wie möglich geführt werden. An die Stelle von Heldenmut und Aufopferungsgeist rücken entsinnlichte Funktionen und virtuelle Schlachtfelder, die digital beherrscht werden sollen. Menschliche Irrtümer und biologische Reaktionszeiten sind mit dem Echtzeitrausch der Vernichtung immer weniger kompatibel. Die technologisch hochgerüstete Wahrnehmungshoheit überformt in ihrer kriegsentscheidenden Bedeutung die Vernichtungspotenziale, so wie bereits – lange vor dem ersten „command-and-control-Warfare“ des Golfkriegs – der Direktor des „Radiation Laboratory“ befand, die Atombombe habe den zweiten Weltkrieg zwar beendet, aber das Radar habe ihn entschieden[5]. Inzwischen sollen Wahrnehmung und Vernichtung gar in einer logischen Sekunde zusammenfallen, wie es das geomilitärische Ideal der „no-escape-zone“ verheißt: Die Wahrnehmung des Feinds soll gleich bedeutend mit seinem Tod, wenigstens seiner Paralyse sein. Gerade der spätmoderne Wahrnehmungskrieg, dessen Vernichtungssysteme maschinensensorisch immer präziser auf Licht, Wärme, Magnetismus reagieren, dessen Globalkontrolle durch GPS-Systeme den klassischen Feldherrenhügel als Anachronismus erledigt, steckt in der Paradoxie, dass menschliche Protagonisten diese Wahrnehmungen nur noch als abstrakte Vernichtungsparameter registrieren. Moralisch, aber auch phänomenologisch ist es höchst beunruhigend, dass virtuelle und reale Szenarien auf Monitoren eingeschmolzen werden und der Feind auf Pixelgröße schrumpft. Der so deprivierte Wahrnehmungskrieger wird zunehmend vor den Echtzeitmonitoren aus der bewussten Steuerung seiner panoptischen Kriegsmaschine enteignet. Der menschliches Vorstellungsvermögen überschreitende Wahrnehmungsgewinn endet paradoxal in der Blendung der vormaligen Helden. Hat sich der Mensch zukünftig darauf zu bescheiden, eine Schnittstelle, vielleicht nicht einmal die wichtigste, in der Kriegsmaschinerie zu werden? 

Menschliche Momente in der Kriegsmaschinerie[6] sind wenig kalkulierbar, benötigen immer neue Anstachelungen und gefährden den Ausgang synergetischer Vernichtungsunternehmen mehr, als sie ihnen nützen. Bereits der preussische Drill[7] zielte auf die funktionale Einbindung der Kombattanten in eine menschliche Megamaschine, die präzise und synchronisiert einen Vernichtungsoutput sicher stellen sollte. Helden wären hier nur Sand im Getriebe gewesen und ihre Demontage im Realen wird gegenwärtig durch die „Heropoiesis“[8] in Filmerzählungen zwischen „Private Ryan“, „Apocalypse Now“ oder „Star-Wars“ post bellum kompensiert. 

Helmuth von Moltkes Rede von der Tüchtigkeit des Mannes meint nichts anderes als die Disziplinierung von Körper und Geist - der zivilgesellschaftlichen Ein- und Unterordnung nicht weniger nützlich als der Kriegsmaschine. Zivilgesellschaften formieren fortwährend Megamaschinen, gebaut aus Kommunikationen, Menschen und technischen Artefakten, die an den Schnittstellen immer unsichtbarer, reibungsloser werden sollen, bis sie schließlich idealtypisch zu artifiziellen, biotechnoiden Körpern, Hybriden[9] verschmelzen. Hier wird die Differenz zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit, die immer künstlich erscheint, endgültig eingezogen.[10] In den Niederungen dieses Verdrängungsprozesses, vor der endgültigen Umgestaltung des biologischen Organismus in eine leidensfreie Maschinennatur zahlen freilich Menschen für die langwierige Umrüstung ihrer Natur in zivile wie militärische Maschinen. 

Auch frühkapitalistische Fabriken sind und waren Schlachtfelder, die nicht wenige zivile Opfer in ihrem Krieg gegen menschliche Widerstände machten. Krieg herrscht nicht nur da, wo seine Insignien das blutige Feld abstecken, sondern überall, wo gesellschaftliche Antagonismen wirtschaftlicher, sozialer oder politischer Art über Menschenleben verfügen. Mit der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts wird der Fortschrittsdiskurs immer mächtiger, dass die Differenz zwischen Mensch und Maschine nicht länger aufrechtzuerhalten ist. Was noch bei Marx als Prozess der Ergänzung und Ersetzung menschlicher Triebkraft beschrieben wird, soll  – etwa bei John Desmond Bernal - im völligen Austausch des Menschen gegen die Maschine enden[11]   

II. Gigantomachie: Vom Helden zur autonomen Kriegsmaschine 

Kriegsgeschichte lässt sich als Historie der Innovationen beschreiben, die klassische Kriegertugenden, Ehrenkodizes und Korpsgeist der Soldaten verdrängen, weil allein die maschinelle Beschleunigung des Krieges den Sieg verheißt. Gegenüber dem imperialen Innovations- und Beschleunigungsdruck haben Militärs erst zögernd kapituliert, wie beispielhaft die Reaktionen auf  Hiram Maxims Maschinengewehr (Patent 1885), das Flugzeug der Brüder Wright, und selbst auf den in Großbritannien entwickelten ersten gefechtsfähigen Panzer belegen. Taktische und strategische Möglichkeiten solcher avancierten Technologien wurden zunächst nicht erkannt, da sie eine „Revolution in Military Affairs“[12] voraussetzen, die dem Konservativismus von Generalität und Offizieren fremd war. Spätestens mit den Weltkriegserfahrungen ist die Technologieabhängigkeit immer weniger zu leugnen. Die Apologeten klassischer Kriegskonfigurationen verdecken die aufkeimenden Widersprüche zwischen technologischen Möglichkeiten, tradierten Soldatenidealen, Lust am Krieg und der fabrikmäßigen Massentötung von Gegnern gegenwärtig in Übergangsformeln, die den Krieg als „menschliche“ Veranstaltung noch begreifbar erscheinen lassen sollen. 

In der Kriegsgeschichte erlebt die Entwertung des einzelnen Kämpfers aber seit Ende des 18. Jahrhunderts eine Ausnahme in den mehr oder weniger organisatorisch lose verkoppelten Tirailleurs, Partisanen, Guerilleros und anderen Kombattanten der „low intensity conflicts“, die nach Martin van Creveld auch die nähere Zukunft des Krieges[13] im 21. Jahrhundert beherrschen werden. Massenvernichtungswaffen, schweres Gerät für den Einsatz auf dem planen Schlachtfeld und Massenheere werden obsolet. Scheinen die apokalyptischen Szenarien von zwischenstaatlichen Konflikten mit dem Drohgestus von Nuklearwaffen weitgehend[14] aus der Mode gekommen zu sein, macht der „low intensity conflict“ den Krieg wieder attraktiv, weil seine asymmetrische Gestalt auch den vormals übermächtigen Leviathan erfolgreich provozieren – und vielleicht gar schlagen kann. Martin van Crevelds Prospekte zukünftiger Kriege sind mit der umstrittenen Hypothese[15] verkoppelt, dass sich klassische Staaten auflösen und anders organisierte Gruppen erfolgreich das staatliche Gewaltmonopol unterlaufen. Die Fortsetzung staatlicher Politik durch Krieg wird von ethnisch, religiös, kriminell motivierten Mikropolitiken der Bedrohung bzw. des Terrorismus ersetzt, deren Gefährlichkeit nicht nur durch Kontrollverluste des schwerfällig organisierten politischen Systems verursacht wird, sondern auch durch die Schwäche von transnationalen Organisationen. Weder die politisch fragilen Proklamationen und Aktionen eines völkerverbindenden Antiterrorkriegs noch die vorgeblichen Interessen einer weltumspannenden Ökonomie konnten sich bisher überzeugend als Bezwinger dieser Konfliktform erweisen. 

Mit dem global vernetzten Terror, der seit dem 11. September 2001 als Totalbedrohung der Zivilisation projiziert wird, wird die Bedeutung des Einzelkämpfers auf beiden Seiten der diffusen Fronten wieder aufgewertet. So erscheinen Terroristen zumindest in einem Frontabschnitt trotz des propagandistischen Dauerbeschusses als die Spätheimkehrer vormoderner Schlachten. 

Weniger spektakulär, aber kriegstechnisch mindestens so effizient erleben wir die Geburt der multipotenten Hightech-Infanteristen und ihrer Brüder, der Technologieexperten vor Monitoren und „Triggern“. In diesen neuen Typen wird indes nicht das Ideal einer synchronisierten Kriegsmaschine angezweifelt. Allein ihre behebbaren Mängel, ihre hierarchisch bedingten Unzulänglichkeiten werden unter den Bedingungen neuer Gefechtstypen durch militärische Heterarchien und Top-sight-Eigenschaften des Kombattanten vor Ort kompensiert. Über das zentrale Motiv dieser vernichtungsteleologischen Ergänzung der Kriegsmaschinen kann es indes keinen Zweifel geben: Schwächere Elemente, weißes Rauschen, Sollbruchstellen von Mensch und Material werden zu Faktoren der Niederlage, die rapide abgebaut werden müssen. Wenn ein Gesetz der Medien darin bestehen sollte, dass sie an ihrem eigenen Verschwinden, ihrer Entmedialisierung, der Bereinigung der Schnittstellen arbeiten[16], sollte auch die Integration der Kriegsmedien schließlich so weit voranzutreiben sein, dass die Vernichtungsprothesen der Mängelkrieger zu unmittelbaren Instrumenten avancieren. 

Karl PalmOder mit Marinetti gesprochen: „Der für die allgegenwärtige Geschwindigkeit geschaffene a-humane und mechanische Typus wird natürlich grausam, allgegenwärtig und kampfbereit sein“.[17] In dieser futuristischen Vision, die längst vor ihrer Formulierung auch ein militärkonservatives Ideal war, ist kein Ort für die Verbindung des Menschen mit der Maschine im Zeichen humaner Entschleunigung. Maschinenautonomie merzt menschliche Kontrollverluste[18] aus - zumindest des Menschen, der mit seinem angestammten biologischen Apparat kompatibel mit Maschinenzeiten werden will. 

Hier zählt nur noch „Mimesis an das Verhärtete“, an den Stahl, der die fragile Epidermis seines Trägers ersetzt. Des „Menschen artefactische Aussenwelt“ (Ernst Kapp) ist nur noch erträglich, wenn auch diesseits des Körpers die Bedingtheiten der Natur ausgetrieben werden. Der Mensch muss zur Maschine werden, sich also selbst verlieren, wenn er Sieger bleiben will: „Wir fühlen wie Maschinen, Wir fühlen uns aus Stahl erbaut, Auch wir Maschinen, Auch wir mechanisiert!“[19] Was den Futuristen zum relativ folgenlosen Pathos kinematischer Leinwandkörper geriet, wird etwa im „Institute for Soldier Nanotechnologies (ISN)“ zum Technoprofil zukünftiger Kämpfer. Eingebunden in das Massachusetts Institute of Technology (MIT) soll dort für Kombattanten der Zukunft ein „Exoskelett“ entwickelt werden, das vor Umwelteinflüssen wie Hitze, Kälte, Druckwellen, Schlägen und Strahlung schützt. ISN-Direktor Ned Thomas sieht den „Universal Soldier“ bereits als futuristischen Spiderman, der trotz seiner Rüstung mit Spezialspringschuhen auch meterhohe Mauern überwindet. An seiner Seite aber marschiert inzwischen ein wucherndes Robot-Bestiarium, das von der DARPA und anderen militärfuturologischen Zulieferen als bellizistische Nachbesserung der Schöpfung dargestellt wird. [20] 

Mit dem Transfer kriegerischer Einsätze auf Automaten und intelligente Waffen wird die Sorge des Menschen um sich selbst, die nach Thomas Hobbes letztlich auch Kriege beendet und den Gewalttransfer auf den Leviathan begründet, bedeutungslos. Kriegsautomaten – wie die in zahlreichen Species zu Land, auf See und in der Luft projektierten Robo-Krieger der US-Armee – setzen ihre Existenz ein, ja sind in ihrer Waffenfunktion so programmiert, dass ihre Selbstvernichtung zur wahrscheinlichen Folge des Ernstfalls wird[21]. Der je fragile Mut des Helden wird durch den intransigenten Algorithmus „todesbereiter Maschinen“ überboten, die die pastorale Asimov´sche Roboterethik, den Menschen unter allen Umständen nicht zu verletzen, in ihr Gegenteil verkehren. Die amerikanische Militärzoologie folgt Marinettis „Mafarka il futurista“, der sich die Zeugung von „zu unfehlbaren Taten befähigte Giganten“ erhoffte und keinen Zweifel ließ, um welche zukünftige Heldentaten es sich handelt: „Ich liebe den Krieg“. In der Kriegsliebe der Futuristen wie Zarathustras steckt aber unter zukünftigen Bedingungen das technologisch verordnete Paradox, nur dann nicht zu den Opfern zu zählen, wenn Sozialität, Empathie, (Mit)Leidensfähigkeit, Angst, mithin die eigene Identität in einem unverwundbaren Körper entsorgt werden. 

Die Kombination menschlicher Eigenschaften, klassischer Kriegstechniken und technologischer Avantgarde kann gegenwärtig noch als synkretistisches Militärideal formuliert werden, um den absehbaren Prozess der endgültigen Demontage menschlicher Eigenschaften nicht einräumen zu müssen.[22] Ernst Jüngers im Ersten Weltkrieg „gereifter“ Technikdiskurs, der Geist müsse die Maschine zu seinen Zwecken regieren[23],  um nicht den  selbstdisziplinierten Einzelkämpfer mit hohen kognitiven und voluntativen Qualitäten[24] zu opfern, unterscheidet sich wenig von den amerikanischen „Joint Visions“ für das Jahr 2020, die glauben, die Zukunft des Kriegs so beschreiben zu können: „However, material superiority alone is not sufficient. Of greater importance is the development of doctrine, organizations, training and education, leaders, and people that effectively take advantage of the technology.“ [25] 

Zukünftig dürfte sich die alte Technologiefeindlichkeit des Militärs in diesem Formelkompromiss vollends in eine haltlose Technikeuphorie verwandeln, wie es beim amerikanischen Militär und der konservativen Bush-Regierung mit immer neuen Vorstößen auf das Schlachtfeld der Zukunft bereits zu beobachten ist[26]. Dieser als Nichtraum begriffene Raum wird technologisch totalisiert, d.h. virtuell abgebildet und damit in allen Dimensionen immer stärker beherrschbar, solange der Feind nicht zu symmetrischen Remedien greift[27] oder „industrial age tools“ eben asymmetrisch kontert[28]

Zivile Technologie und Waffenentwicklung[29] stehen in einem unverbrüchlichen Verhältnis[30], befruchten sich wechselseitig und spätestens mit der Herankunft moderner Informationstechnologien werden die diskreten Grenzen der technologischen Erscheinungen im „dual use“ vollends aufgelöst. Ein Beobachtungssatellit wird nicht durch seinen technologischen Zuschnitt, sondern durch seine Aufgabenbestimmung zum genuinen Kriegsgerät. Nichts anderes gilt für Informationen, die in einem wachsenden Netz globaler Informationsstrukturen viele Eingangstore für Widersacher eröffnen und die diskrete Trennung militärischer und ziviler Informationen ohnehin illusorisch erscheinen lassen, wie es nicht nur der Kauf von Satellitenbildern während des Afghanistankriegs demonstrierte, sondern auch die schlichte Kenntnis der Modalitäten ziviler Fluggesellschaften seitens der Septemberterroristen. Weltraumwaffen und Satellitentechnologien mit exklusivem Zugriff auf Daten werden gleichwohl deshalb vom US-Militär mit starker Priorität verfolgt, weil die Etablierung solcher Star-Wars-Systeme mit hohen Kosten verbunden ist, die ökonomisch schwächere Gegner nicht aufbringen können.[31] Wirtschaftlich bedingte Technologievorsprünge verlieren indes in dem Maße an Bedeutung, in dem sich geopolitische Frontlinien relativieren und die Ununterscheidbarkeit von Kombattanten und Nichtkombattanten im urbanen wie virtuellen Raum klassisches Gerät nicht weniger als hypertrophe Sphärenwaffen lahm legt. Der 11.September war nicht nur ein Beispiel für den asymmetrischen Low-Budget-War, den Terroristen mit Teppichmessern exekutieren, sondern zugleich ein Anwendungsfall parasitärer Kriegführung, das zivile Hightech-Gerät des Feinds in eine Waffe zu verwandeln, deren Vernichtungswirkung mit der Verwundbarkeit komplexer Infrastrukturen steigt. 

Auch der gegenwärtig projizierte Automatenkrieg ist noch Vorschein autonomer, von künstlichen Intelligenzen geplanter und durchgeführter Kriege. Keine Extrapolation bestehender Waffentechnologie kommt umhin, auch die Ausbildung einer künstlichen, vielleicht menschenähnlichen Intelligenz in das kriegerische Kalkül zu ziehen:  Was zunächst als instrumentelle Zurüstung erscheint, hätte imperialen Charakter, nicht nur auf der  Ebene strategischer Entscheidungen, sondern auch politischer Handlungsformen wirksam zu werden[32]. Strategische und politische Entscheidungen werden bei zunehmender Komplexität vollständig der Maschine übertragen, weil menschliche Problemlösungskompetenzen unterkomplex sind. 

Abschied der Wilden

Im Antagonismus solcher Kräfte bleiben die allmächtigen, von Clausewitz beklagten Friktionen gleichwohl erhalten. Die alte Fratze des Kriegs grinst, weil auch der Verlauf und das Ergebnis technologisch versierter Kriege nicht steuerbar sind. Zwar kann die Kriegführung auf beiden Seiten der Front kybernetisiert werden. Der Krieg selbst bleibt aber in seiner antagonistischen Struktur eine nichttriviale Maschine[33], über deren innere Zustände wir wenig wissen können. Insofern bekräftigen die menschlichen Kontrollverluste, die Paul Virilio aus alteuropäischer Betroffenheit als das Verhängnis des kybernetischen Verfahrens sieht[34], nur ironisch, dass auch unter den Bedingungen einer instrumenteller Vernunft, die auf ihre vorläufige Spitze getrieben wird, das Urdilemma von Steuerung, Friktionen, Eigendynamik und  allfälligen Katastrophen erhalten bleibt. Der Krieg wird von Sun-Tzu bis hin zu den amerikanischen „Jointness-Kriegern“ als militärisches und politisches Ordnungsprinzip beschworen, aber in den so zufälligen wie zwingenden Friktionen[35] wird die Schwäche dieses regulativen Prinzips deutlich. Darin bleibt der Krieg - jenseits seiner von Clausewitz postulierten raison d´etre – sich selbst treu als eben der blindwütige Protagonist, den Goya in den „desastros de la guerra“ plausibler als der preussische General beschreiben konnte. In den zukünftigen Planspielen autonomer Maschinen und quasi unverwundbarer Krieger bleibt das unberechenbare Gesetz von Sieg und Niederlage genauso erhalten wie die Option, dass Pattsituationen auch jenseits atomarer Overkill-Kapazitäten in neuen hypertrophen Hightech-Kriegen entstehen[36]

In kybernetischen Kriegen könnte schließlich die Frage, wie der Sieg definiert wird, zum unbesiegbaren Widerstand des Algorithmus gegen die menschlichen Kriegstreiber werden. Norbert Wiener sah wohl einen pazifistischen Hoffnungsschimmer darin, dass wir nicht erwarten können, „dass die Maschine uns in solchen Vorurteilen und gefühlsmäßigen Kompromissen folgt, die uns in die Lage setzen, Zerstörung mit dem Namen des Sieges zu benennen.“[37] Die Definition des Siegs wird in global vernetzen Gesellschaften, die ökonomisch und kommunikativ verkoppelt sind, mindestens so diffus wie im Fall der von Norbert Wiener perhorreszierten ökologischen Katastrophen. Eine politisch-strategisch-militärische Supermaschine könnte daher den Begriff des Siegs als eine nicht entscheidbare Kategorie menschlicher Hybris von sich weisen. Gleichwohl hält sich die Fiktion einer übermenschlichen Steuerungseinheit zukünftiger Kriege hartnäckig in den Prospekten zukünftiger Kriege. Während Paul Virilio der „Kriegserklärungsmaschine“, einer transpolitischen „Doomsday Machine“, an die alle Expertensysteme und der politische Oberbefehl abgetreten sind,[38] eine Sprengkraft attestiert, der Menschen schließlich nicht mehr Einhalt gebieten könnten, träumen Militärs nicht weniger als ihnen verbundene Politiker von einer Weltherrschaftsmaschine, die alle Dominanzfantasien endgültig einlöst. Virilios Schreckensszenario ist indes bereits deshalb fragil, weil die von Menschen in Gang gesetzte, klassische Kriegsmaschine auch nur dem Sieger vorübergehend die Suggestion schenkte, Herr des sich selbst generierenden, epidemischen Krieges zu sein.

III. Sphäromachie: Zur Verseuchung in der Infosphäre 

Wenn die verletzliche „wetware“ Mensch von Robotern, Automaten oder Cyber-Leibern ersetzt wird, menschliche Entscheidungszeiten durch maschinelle Reaktionsgeschwindigkeiten ausgetauscht werden, bleibt darin das Ideal des Kriegs bekräftigt, den Feind zu vernichten. So verändert sich vornehmlich das Kriegsdesign von Massenkriegen zu punktuellen, an informations- wie versorgungstechnologischen Knotenpunkten mit wenig Gerät und Kombattanten geführten Gefechten. 

Ein fundamentaler Bruch im Kriegsverständnis der Zukunft könnte dagegen in Konfliktszenarien liegen, die den Begriff des Kriegs selbst so weit totalisieren, dass keine phänomenologische Differenz zu seine Zustand mehr anzugeben wäre: „In unserem Begriffs- und Wortschatz fehlt eine Bezeichnung für die Sphäromachie quintanischen Typs. Sie ist weder Krieg noch Frieden, sondern ein permanenter Konflikt, der die Gegner voll in Anspruch nimmt und ihre Ressourcen auslaugt“[39]

Spricht Stanislaw Lem von den kategorial wenig plausibel abgegrenzten Begriffen wie „Informationskrieg“, „Bewusstseinskrieg“, „Netzkrieg“, „Electronic Warfare“ oder „Cyberwar“? Wir betreten hier eine diffuse, virtuell-reale Kampzone, deren explosive Gefahren im Zugriff auf das informative Rückgrat des Feindes bis hin zu den unabsehbaren Streuwirkungen auf sein Bewusstsein liegen sollen. Die Definitionsschwäche dieser postklassischen Kriegsformen ist nicht allein auf ihr kurzes historisches Curriculum zurückzuführen, sondern vornehmlich auf die Verdinglichung der „Information“ als Waffe[40], die Signale und interpretationsabhängige Zeichen regelmäßig kurzschließt.[41] 

Die weitreichendste Form des Informationskriegs firmiert als „Netwar“, der sich nach den „Klassikern“ John Arquilla und David Ronfeldt[42] als groß angelegter Bewusstseinskrieg zwischen Nationen, Gesellschaften und ihren Eliten vollzieht. Er erstreckt sich sowohl auf militärische wie zivile Informationsquellen und Kommunikationsmedien, die für die Ausbildung der öffentlichen Meinung, insbesondere der von Führungseliten, relevant sind: „The target of netwar is the human mind.“[43] Wer Zugriff auf das Bewusstsein des Feindes nehmen kann, will den kybernetischen Krieg im menschlichen Steuerzentrum, im vorgeblichen Gravitationszentrum seiner Herrschaft entscheiden. Dieser Kampf um Ideen und Epistemologien verfolgt in seiner Zielsetzung nicht anderes, als was auch bereits dem totalen Krieg neben seinen klassischen Zerstörungen eingeschrieben war: Alles ist Front[44]. Wer den Gegner nicht in seinem Bewusstsein erreicht, mag eine Bataille gewonnen haben, aber Revisionismus wie Revanchismus des Feindes sind für den vorläufigen Sieger das gefährlichste Kriegsprodukt, wie zahlreiche Nachkriegs(un)ordnungen belegen. 

„Netwar“ wird von seinen Protagonisten als avancierte psychologische Kriegführung vorgestellt. Doch sehr viel weiterreichend sollen mit diesem omnipotenten Kriegskonzept die Unterschiede zwischen Krieg, Propaganda, „Psyops“ (Psychologische Operationen, „operations-other-than-war“, ideologischem und ökonomischem Wettbewerb, militärischen wie zivilen Zugriffen auf das Bewusstsein des Menschen gerade aufgelöst werden. So wie bereits in klassischen Konflikten die Grenzen zwischen Krieg und Frieden nie diskret verliefen, wird das Kriegsdesign so totalisiert, dass Begrenzungen, die zuvor gesellschaftlichen wie staatlichen Ordnungen und geopolitischen Logiken entsprangen, anachronistisch erscheinen. Die Folge wäre ein dauerhafter Kriegfrieden, der seine unfriedlichen Absichten dissimuliert, weil allein das seiner „subkutanen“ Herrschaftsdoktrin entspricht. So wie Machiavelli bereits den Frieden nur als Kriegsvorbereitung guthieß, und allein die logistischen Notwendigkeiten zukünftiger Kriege als Friedensaufgabe verstand, wäre im Bewusstseinskrieg der Zustand des Friedens abgeschafft, weil seine Strategien mit den Zeitmustern klassischer Kriegszielverwirklichungen nichts mehr gemein haben. 

Im so auf seine Spitze getriebenen Bewusstseinskrieg wird das Konzept Clausewitz` verlassen, den Gegner durch einen „Akt der Gewalt... zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen“.[45] Der Bewusstseinskrieg betritt das entfesselte Illusionstheater (George J. Stein), manipuliert und suggeriert, um den Willen des Gegners erst gar nicht kontradiktorisch werden zu lassen. Carl Schmitts Fundamentalprinzip, die existenzielle Unterscheidung von Freund und Feind, um sich selbst zu definieren, soll erst gar nicht mehr zur eigenen Frage werden. Es geht nicht mehr um traditionelle Propaganda, die feindliche Angriffsobjekte als Quelle verlässlicher Informationen zu diskreditieren (Stein). Die „Wahrheit“ löst sich von den letzten Korrespondenzen einer Referenzwirklichkeit. Nicht nur Emotionen, Glauben, Motive, auch die Urteilskraft selbst soll enteignet werden. Thomas Pynchons Behauptung, dass der Krieg „niemals auch nur im geringsten politisch gewesen ist, dass die ganze Politik nichts als Theater war, alles nur, um die Leute abzulenken“, sondern eine Konfrontation zwischen Technologien und ihren Bedürfnissen[46] wird dadurch nicht obsolet, sondern bestätigt und trifft sich hier mit Carl Schmitt, der einer Welt ohne die Unterscheidung von Freund und Feind bescheinigte, eine Welt ohne Politik zu sein[47]. In diesem Kampf von Desinformationssystemen geht es um Technologievorsprünge[48], die mit überlegenen Informationswaffen das Bewusstsein als Gegengewicht des Kriegs so korrumpieren wollen, dass sich die Freund-Feind-Kennung in einer nicht mehr wahrnehmbaren Informationsdominanz aufhebt. 

Die ideologische Verseuchung der Infosphäre nähert diese Kriegsform der biologischen und chemischen Kriegführung an.[49] Wer Desinformationsbomben[50] zündet, muss mit Kettenreaktionen und Rückkoppelungseffekten rechnen, die ihn zuletzt selbst erfassen können, da die Meterologie der Information nicht kontrollierbar ist. So wie von Clausewitz das Wetter als typisches Moment der Friktion nennt, könnten schließlich Informationsgewitter über Gesellschaften losbrechen, die den Vorteil wetterunabhängiger Kriegstechnologien, deren sich die gegenwärtige Kriegsingenieurskunst auf den „command-and-control“-Schlachtfeldern berühmt, in der Infosphäre eben zunichte macht. 

William James Frage: „Unter welchen Bedingungen halten wir Dinge für wirklich?“ kann über den ohnehin bestehende Generalverdacht gegenüber Medien hinaus auf solchen Schlachtfeldern nur lauten: Unter gar keinen! Paranoia wird in Informationsgesellschaften zum ständigen Begleiter der Information.[51] Deshalb könnte ein Bewusstseinskrieg nur erfolgreich sein, wenn er langfristig dissimuliert, dass er überhaupt stattfindet. Diese Kriegführung macht den Krieg diffus, nebelt den Feind ein, bis er die maskierte Fremdherrschaft mit der eigenen Identität verwechselt[52]. Marshall McLuhan zitiert den König Amanullah, der nach dem Abschuss eines Torpedos feststellte: „Ich komme mir schon halb wie ein Engländer vor.“[53] Insofern ist der Feind nicht der Andere, sondern seine vom Stand der Technologie abhängige Kriegführung lässt den Schluss zu, dass er bereits durch die Wahl der Waffen beeinflusst werden kann. 

Der Bewusstseinskrieg vertraut dabei auf ein herrschaftsgeladenes Kommunikationsapriori, das indes impliziert, dass hierin zugleich auch das Einlasstor für den Feind geschaffen wird. Gesellschaften können nicht nicht kommunizieren.[54] Der Antagonismus von Coca-Cola und Koran kollabiert daher nicht an fundament(alistisch)er Kommunikationsverweigerung, sondern rechnet auf Einbruchstellen in einem Bewusstsein, das nicht die Option besitzt, seine Welterschließung exklusiv zu sichern. Hier könnte Samuel Huntingtons These vom „Clash of civilizations“, die den Kampf der Ethnien und Religionen als kriegerische Vision entwirft,  langfristig ihre Widerlegung finden. Sollte der Import von ziviler wie militärischer Westtechnologie bereits die Assimilierung für ein Bewusstsein westlichen Zuschnitts einleiten? Zumindest dürfte dieser kolonialistische Kurzschluss von „Kultur und Imperialismus“ in den westlichen Visionen eines homogenen Glückseligkeitsanspruchs für die ganze Menschheit noch genügend ideologischen Sprengstoff bergen.[55]   

Militärisch betrachtet gibt es wegen der Rekursivität von Kommunikationen aber keine intellektuelle Firewall, die Gegenangriffe auf das eigene Bewusstsein ausschließt. So produzierten die Attentäter des 11. September  ein Symbol, das der cineastisch konditionierten Bildwelt des Westens verpflichtet war, obwohl sie aus einer tendenziell bilderfeindlichen Kultur heraus operierten. Diesen Kombattanten war klar, dass die Aufmerksamkeitsstruktur des Gegners besonders gut ausgenutzt werden konnte, wenn man ihm seine eigenen fiktiven Bilder als reales Feed-back vorspielt – so wie schon Karl Marx empfohlen hatte, den versteinerten Verhältnissen ihre eigene Melodie vorzuspielen, um sie tanzen zu lassen. 

Informationsgesellschaften sind für diese Kriegführung besonders anfällig, weil Systeme Komplexität reduzieren können, das global vor den Monitoren vergesellschaftete Individuum aber selbst nicht über einen wirksamen Code verfügt, sich solchen Angriffen lebensweltlich zu entziehen. Diese Angst des Westens ist schon in die Jahre gekommen. So wurde bereits der Vietnamkrieg als Wohnzimmerkrieg tituliert, der nach Colin Powell und anderen in den Medien, also den Bewusstseinen, verloren wurde. Der zentrale Medienkriegsgewinn war immerhin ein medienabhängiges „Dolchstoß-Axiom“[56], das Politik und Militär von Verantwortung freizeichnet.  

Solange Bewusstseinskriege unter massenmedialen Voraussetzungen stattfinden, können Semantiken, Leitimages, Codes etc. strukturell gleichgeschaltet werden. Amerikanische Informationskrieger beklagen mit wechselndem Vorzeichen aber bereits den gesellschaftlichen Pluralismus als Hemmschuh ihrer Ambitionen. Relativiert sich dagegen zukünftig die Broadcast-Struktur, werden Informations- und Kommunikationssysteme für den Einzelnen instrumentalisierbar, wird die klassisch propagandistische Topdown-Informationsherrschaft gefährdet. Nicht nur der einzelne Hacker, der für Stunden ein Weltunternehmen in die Knie zwingt, wird so zum neuen Heros individueller Informationsstärke. Die dispersive Streuwirkung, die zuvor etwa dem politisch relativ folgenlosen Flüsterwitz vorbehalten war, wird im Internet zum Effekt von leicht verfügbaren Jedermann-Kampfmitteln. Potenziell gewährt das Internet seinen Protagonisten Verbreitungseffekte, die mit massenmedialen Eindämmungen oder gar klassischer Zensur immer schlechter zu kontern sind. Die Macht von CNN muss sich dann nicht allein gegenüber al-jazeera beweisen, sondern sich auf einem multipolaren Informationsgefechtsfeld bewähren, das sich in nicht kalkulierbarer Weise vernetzt und die Frage der kriegerischen Urheberschaft zum unendlichen Regress machen könnte[57]. Das Netz ist ein Schlachtfeld hoher Diffusität, das anonyme Kombattanten genauso generiert wie Staats-Hacker und vielleicht auch die „Condottiere der neuen Kampfzonen“ [58](Friedrich Kittler), die den Code beherrschen. Wie das klassische Schlachtfeld den zwar vernetzten, aber autonom mit Top-Sight-Eigenschaften gerüsteten Krieger hervorruft, produziert das Netz Kombattanten, die in ihren stellungslosen Positionen der klassischen Kriegführung wie unberechenbare Querschläger erscheinen. Das Ideal dauerhafter Informationsdominanz bleibt unter den Bedingungen des Netzes eine Chimäre, zumal Technologien ohnehin unter dem historischen Dauervorbehalt ihrer Überbietbarkeit stehen[59]

Der Informationskrieg[60] ist als Aufrüstung klassischer Kriegführung effektiv, solange er als „command and control warfare“ das reale Terrain sondiert und die Wahrnehmungsmedien technologisch weniger avancierter Feinde zerschlägt, wie es im Golfkrieg möglich war. Die Versuche, das Internet zu vermachten, es so zu kontrollieren wie den klassischen gesellschaftlichen Raum, dürften in der uns bekannten dispersiven Struktur langfristig sinnlos sein. Bereits die Verbrechenbekämpfung im Internet zeigt, wie überlastet klassische Fahndungs- und Aufklärungsmittel gegenüber globalen Netzwerken sind. Die Überformung dieses Netzes in eine orwellianische Kontrollgesellschaft mag zwar die heiligste Anstrengung von Staaten und Staatenbündnissen bleiben, aber wenn diese Kommunikationstechnologie nicht selbst liquidiert wird, werden die Kontrollmechanismen an ihrem eigenen „information overload“ irrewerden. Da neoliberale, kapitalistische, global agierende Gesellschaften auf die ungehinderte Fluktuation von Geld- und Warenströmen nicht verzichten werden, kann ihnen weder die Korruption des Netzes angelegen sein, noch kann die kriegerische Besetzung medialer Voraussetzungen dieser Beschleunigungsformen vermieden werden. Informationsgesellschaften produzieren mit dem Informationsaustausch, Technologietransfer und ökonomischen Strömen zugleich die Einbruchstellen ihrer Herrschaft. War zuvor der urbane Dschungel ein geeignetes Terrain für kriminelle Handlungsmöglichkeiten, wird der Netzdschungel zu einem privilegierten Ort von Kombattanten im Informationskrieg, die weder Staat noch Gesellschaft verpflichtet sind und sich diesseits wie jenseits des Netzes bewegen.  

IV. Selbstauflösung des Krieges 

Toynbee war überzeugt, dass der Krieg der Zukunft sich entweder zu einem Militarismus ohne jede Spur von Schönheit und Tugend pervertiert oder der materielle Krieg der Menschen untereinander in „einem geistigen Kampf aller im Dienste Gottes gegen die Mächte des Bösen vereinigten Menschen“ umgewandelt wird.[61] In dieser Alternative steckt die Hoffnung auf die agonalen Spiele, die den Krieg zum Wettbewerb des homo ludens zivilisieren, ihm die Gewalt amputieren. Toynbees Hoffnung auf die paulinische Verkündung der „Civitas Dei“, dass der „Krieg“ zur Metapher werde und Menschen darunter nur noch den „Krieg des Geistes“ verstehen, ist ein weiterer schöner Traum der Kriegsaustreibung, der auch von Bewohnern des Cyberspace mitunter propagiert wird[62]. Der friedliche Krieg des Geistes, dieser pazifistische Hybrid aus blutleerem Kampf und ideeller Sphärenharmonie, könnte aber nur dann mit dem „Krieg der Körper“ konkurrieren, wenn er libidinös besetzt wäre.  Als Unterschied zwischen Krieg und Wettbewerb gilt der Einsatz der Existenz, der mit Sartre den Krieg zwar nicht rechtfertigt, ihm aber wenigstens das abgewinnt, was ihn einzigartig macht.[63] 

Hat der Krieg in der evolutionären Entwicklung eine weiterreichende Funktion? Sieg oder Niederlage könnten genauso vordergründige Erklärungsprinzipien sein wie Aggressionstrieb, Tötungsrausch oder Existenzerlebnis[64]. Sollte der Krieg hinter menschlichen Rationalisierungen, zu denen auch die Rede von seiner Irrationalität gehört, nur auf emergente Zustände zivilisatorischer Entwicklungen von Wissenschaft, Technik und Organisation zielen?[65] Wäre der Krieg doch wider Clausewitz gesprochen ein „selbständiges Ding“[66], Teil jedes zivilisatorischen Betriebssystems und kein behebbares Versagen der atavistischen, unverbesserlichen Menschennatur? Vielleicht ist also nicht nur, wie Picasso befand, ein Bild die „Summe seiner Zerstörungen“, sondern Zivilisationen dem selbstreproduktiven Wechselspiel destruktiver wie konstruktiver Momente unterworfen. Hat Heraklit auch unter den Prämissen eines systemischen Kriegsverständnisses Recht? Ein ungebrochener Konstruktivismus, der utopisch Tod, Zerstörung und Neubeginn austreiben will, findet zumindest in dem uns bekannten Selbstschöpfungsmodus der Welt keine Präzedenzen. Friedensprospekte bleiben auch in der Theorie, einschließlich der kantianischen Verheißung des ewigen Friedens, zumeist blasse Ableger des schrecklichen Andenkens an den Krieg. So wenig man Krieg mit Frieden bekämpfen kann, so wenig Kraft liegt in Appellen wie „Die Waffen nieder“, weil sie nicht in das evolutionäre System des Krieges selbst eindringen, sondern seine Differenz zu utopischen Wünschbarkeiten nur bekräftigen. John Keegan hat mit beachtlichem historischem Material gezeigt, dass die „Kultur des Krieges“ gleichwohl regelmäßig nicht in der Totalisierung des Konflikts endete, sondern von Prinzipien freiwilliger Begrenzung und symbolischen Ritualen der Gefahrvermeidung geleitet wurde.[67] Kriege haben selbst in der permanenten Verstärkung ihrer Technologiepotentiale zugleich auch Mechanismen ihrer Selbstbegrenzung mitproduziert, die erheblich effizienter als die Palliative der Friedensbewegungen waren. Vielleicht also liegt vor der immer wieder beschworenen Apokalypse[68] ein noch unbekannter evolutionärer Riegel, der die finale Katastrophe weder in Giganto- noch Sphäromachien zulässt, ohne in seinem Verschlussmechanismus auf die Aufklärung des Menschentiers – weder im philosophischen noch gar im militärischen Sinn - angewiesen zu sein. Der Krieg bliebe darin eine konstruktive Zukunftsfigur, ein erfolgreicher Teilnehmer an Utopien wie Dystopien – so wenig seine zukünftigen Opfer auch davon profitieren werden.   

Goedart Palm

 

Anmerkungen: 

[1] Jean Paul, Dämmerungen für Deutschland, in: Eine Auswahl aus seinen Schriften, Berlin 1948, S. 38 (40).

[2] Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Zweiter Band, Frankfurt/M. 1959, S. 1048 ff.

[3] Vgl. dazu etwa Peter Nitschke, Staatsräson kontra Utopie?, Stuttgart u.a. 1995, S. 271.

[4] Helmuth von Moltke

[5] Hans-Joachim Braun/Walter Kaiser, Energiewirtschaft, Automatisierung, Information, in: Propyläen Technikgeschichte, hrsg. von Wolfgang König, Fünfter Band, Berlin 1997, S. 185.

[6] Zur strukturellen Gleichsetzung von Maschine und Heer vgl. auch Ernst Kapp, Grundlinien einer Philosophie der Technik, Braunschweig 1877, S.338 ff.

[7] Friedrich II. zu seinen Soldaten: „Nicht raisonnieren!“, nach Paul Virilio, Geschwindigkeit und Politik, Berlin 1980, S. 93.

[8] Dazu QRT (Markus Konradin Leiner), Schlachtfelder der elektronischen Wüste, Berlin 1999, S. 99 ff.

[9] Bereits die Zentauren, um nur ein Beispiel zu nennen, sind nichts anderes als Reiterkampffantasien, die die relative Schwerfälligkeit von Reiter und Pferd in einen virtuellen Körper zwingen.

[10] Zum Verbrauch dieser Unterscheidung vgl. Niklas Luhmann, Die Gesellschaft der Gesellschaft, Frankfurt/M 1997, Erster Teilband, S. 522 ff.

[11] Vgl. dazu Gudrun Kohn-Waechter, Ersatzwelt, totale Herrschaft, Risikolust- Elemente eines modernen Technikdiskurses am Beispiel von John Desmond Bernal, in: Der Technikdiskurs in der Hitler-Stalin-Ära, hrsg. von Wolfgang Emmerich und Carl Wege, Stuttgart u. Weimar, 1995, S. 47 ff.

[12] Recently, analysts in the United States have started calling them RMAs. This change in terminology was meant to capture the nontechnical dimensions of military organizations and operations, the sum of which provide a large part of overall military capabilities. So Jeffrey McKitrick, James Blackwell u.a.,

The Revolution in Military Affairs, in: Battlefield of the Future, http://www.airpower.maxwell.af.mil/airchronicles/battle/chp3.html.

[13] Martin van Creveld, Die Zukunft des Krieges, München 1998.

[14] Wie trügerisch solche Hoffnungen sein können, belegt etwa das atomare Säbelrasseln zwischen Indien und Pakistan anlässlich des Kaschmir-Konflikts im Windschatten des 11. September.

[15] Anderer Auffassung etwa John Arquilla, David Ronfeldt, Cyberwar is coming!, in:

[16] Vgl. Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen, München 1980, S. 336 f.: „Restitution der Unmittelbarkeit. 

[17] F.T. Marinetti, Der multiplizierte Mensch und das Reich der Maschine, in: Hansgeorg Schmidt-Bergmann, Futurismus – Geschichte, Ästhetik, Dokumente, S. 108

[18] „Wo die Maschine auftaucht, erscheint der Wettlauf des Menschen mit ihr aussichtslos“, so bereits Ernst Jünger, Die Technik in der Zukunftsschlacht (Militär-Wochenblatt, 1. Oktober 1921), in: Ernst Jünger, Politische Publizistik 1919 – 1933, Stuttgart 2001, S. 23. 

[19] Enrico Prampolini, Ivo Pannaggi, Vinicio Paladini, Die mechanische Kunst, in: Hansgeorg Schmidt-Bergmann, aaO, S. 110 ff.

[20] Robo-Crab, Robo-Lobster etc.

[21] So schon Karl Steinbuch, Automat und Mensch – Kybernetische Tatsachen und Hypothesen, Berlin u.a. 3. Auflage 1965, S. 268 ff. u. S. 405.

[22] „But I can tell you, when they went on the ground, they also had some of the most incredible and highly technologically capable assets with them that this nation is able to produce, which -- so the combination of their willingness to rise up and exercise their intellectual flexibility and do the right things with saddles and horse-riding and that coupled with some of the best technological capabilities we were able to give them produced the result that I think we've all seen.“ General Franks anlässlich der Ansprache von Secretary Rumsfeld zu "21st Century Transformation" of U.S. Armed Forces (transcript of remarks and question and answer period) Remarks as Delivered by Secretary of Defense Donald Rumsfeld, National Defense University, Fort McNair, Washington, D.C., Thursday, January 31, 2002.

[23] Ernst Jünger, Die Maschine (Die Standarte, 13. Dezember 1925), in: Ernst Jünger, Politische Publizistik aaO, S. 157 ff.

[24] Ernst Jünger, in: Ernst Jünger, Politische Publizistik aaO., S. 26.

[25] Vom Chef des Generalstabs der US-Streitkräfte autorisierte Militärdoktrin der USA, US Government Printington Office, Washington DC, Juni 2000. 

[26] Selbstverständlich hat der Afghanistankrieg zu dieser Überzeugungsbildung maßgeblich beigetragen, weil der Einsatz unbemannter (UAV) zum ersten Mal in voller Kraft deutlich wurde.

[27] Mit dem von Friedrich Kittler immer wieder betonten „Reverse Engineering“ wird die Feindaufklärung, d.h. die Kopie seiner Technologie eben erschwinglich. 

[28] Eine Befürchtung, die in der Joint Vision 2020 ausdrücklich betont wird.

[29] Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wird diese Janusköpfigkeit der Technik, sowohl militärisch wie zivil genutzt werden zu können bis in den Fertigungsprozess hinein deutlich. So etwa bei der deutschen Fertigung von „Kriegslokomotiven, vgl. Hans-Joachim Braun/Walter Kaiser, Energiewirtschaft, Automatisierung, Information, aaO., S. 173.

[30] Vgl. schon Ernst Kapp, Grundlinien einer Philosophie der Technik, Braunschweig 1877, S. 336: „...Einsicht, dass das stehende Heer ausser seinem nächsten Beruf, Stand zu halten im Felde für die politische Selbständigkeit, auch einen grossen Antheil an der Sicherstellung der Wissenschaft hat.“

[31] Dagegen dienen solche Feststellungen „???„ nur der Selbstbeschwichtigung.

[32] Vgl. die konkretisierte Fantasie der Autonomisierung der Waffen und der damit verbundenen Aporien der Kriegführung bei Stanislaw Lem, Fiasko, Frankfurt/M. 1989, S. 276 ff.

[33] Heinz von Foerster, Wissen und Gewissen, Frankfurt/M. 1993, S. 356 ff.

[34] Paul Virilio, Ereignislandschaft, aaO., S. 160.

[35] „Friktion ist der einzige Begriff, welcher dem ziemlich allgemein entspricht, was den wirklichen Krieg von dem auf dem Papier unterscheidet“, so Carl von Clausewitz, Vom Kriege, München 2000, S. 86.

[36] Stanislaw Lem, Fiasko, Frankfurt/M. 1989, S. 276 ff.

[37] Norbert Wiener, Kybernetik, Regelung und Nachrichtenübertragung im Lebewesen und in der Maschine, 2. Auflage Düsseldorf u.a. 1963, S. 252. Ernst Kapp, Grundlinien einer Philosophie der Technik, Braunschweig 1877, S. 341 sah das dagegen in seinem machinal-miltärischen Universum fundamental anders: „Es bestätigt sich, dass die Entwickelung von Staat und von Maschine auf demselben Princip beruht. Auch die Maschine muss gehorchen!“

[38] Paul Virilio, Ereignislandschaft aaO., S. 148. Vgl. Dr. Strangelove.

[39] Stanislaw Lem, Fiasko, Frankfurt/M. 1989, S. 288.  Science-Fiction sind inzwischen auch bei den Ideologen der „Revolution in Military Affairs“ zur kreativen Fundgrube avanciert. So etwa im Bezug auf „Starship Troopers“ von Robert Heinlein (1957) oder „Ender's Game“ von Orson Scott Card (1977).

[40] Schon Marshall McLuhan.

[41] Heinz von Foerster, Wissen und Gewissen, Frankfurt/M. 1993, S. 269 ff. (Epistemologie der Kommunikation) macht dafür den Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Universalrechner während des Zweiten Weltkriegs und der gleichzeitigen Entstehung dieser Begrifflichkeiten verantwortlich.  

[42] John Arquilla, David Ronfeldt, Cyberwar is coming!, in:

[43] George J. Stein, Information War - Cyberwar – Netwar, in: Battlefield of the Future, http://www.airpower.maxwell.af.mil/airchronicles/battle/chp6.html.

[44] Zum Zweck des totalen Kriegs nach Admiral Friedrich Ruge, nach Virilio, Geschwindigkeit und Politik, Berlin 1980, S. 93: „Ehre, Identität und selbst die Seele des Gegners zu zerstören.“ Das kann man freilich nur, wenn man ihn am Leben lässt!

[45] Carl von Clausewitz, Vom Kriege, München 2000, S. 27.

[46] Thomas Pynchon, Die Enden der Parabel, Reinbek 1981 (1973), S. 812 ff.

[47] Carl Schmitt, Der Begriff des Politischen, 6. Auflage Berlin 1996 (1963), S. 35.

[48] Bekanntlich beschreibt Friedrich Kittler auch so den Kampf der Technologien um Vorherrschaft. Vgl. etwa Friedrich Kittler, Krieg im Schaltkreis, FAZ v. 25. 11. 2000.

[49] So auch Paul Virilio, Ereignislandschaft, München u.a. 1998, S. 147.

[50] „Infobombe“ Paul Virilio

[51] Vgl. dazu Winn Schwartau, Information War.

[52] Winn Schwartau: „The Information Warrior will massage the new perception into a new reality. Once people hear that a bank just might be shaky, they will take out their money to avoid being victimized. The bank then will actually be shaky, which is exactly what the Information Warrior wanted to achieve.“

[53] Herbert Marshall McLuhan, Die magischen Kanäle, Düsseldorf u.a. 1992, S. 386.

[54] Janet H. Beavin, Don D. Jackson, Paul Watzlawick, Menschliche Kommunikation 1967, S.  53

[55] Edward W. Said, Kultur und Imperialismus, Frankfurt/M. 1994. Zum vorliegenden Problembereich insbesondere S. 377 ff.

[56] „Ein Medienkrieg kann nur gewonnen werden, wenn die Armee die volle Unterstützung ihrer eigenen Öffentlichkeit besitzt“, vgl. QRT (Markus Konradin Leiner) Schlachtfelder der elektronischen Wüste, Berlin 1999, S. 27.

[57] Brasilianische Chatroom-Geschichte.

[58] Friedrich Kittler Krieg im Schaltkreis, FAZ v. 25. 11. 2000.

[59] Zum Misstrauen gegenüber dem digitalen Paradigma, das die gegenwärtigen Kriegsmedieneuphorien beherrscht vgl. Friedrich Kittler, aaO.

[60] Cyberwar bezeichnet die virtuelle Kriegführung im Bereich klassischer Konflikte, der vor allem im Begriff des „command and control warfare“ die Informationsherrschaft auf dem elektronischen wie realen Schlachtfeld sicher stellen will.

[61] Arnold J. Toynbee, Krieg und Kultur, Frankfurt/M u. Hamburg 1958, S. 30 f.

[62] Fortgeführt etwa im sog. Gibson-Warfare, simulative, opferlose Schlachten über den echten Sieg entscheiden zu lassen.

[63] Jean Paul Sartre, Tagebücher.

[64] So wie „Instinkt“ ein Erklärungsprinzip ist, mit dem alles erklärt werden kann. Vgl. Gregory Bateson, Ökologie des Geistes, Frankfurt/M. 1985, S. 73 ff. 

[65] Vgl. das Ernst Kapps Technikphilosophie vorangestellte Motto Edmund Reitlingers: „Die ganze Menschheitsgeschichte, genau geprüft, löst sich zuletzt in die Geschichte besserer Werkzeuge auf.“

[66] Carl von Clausewitz, Vom Kriege, München 2000, S. 45.

[67] John Keegan, Die Kultur des Krieges, Berlin 1995.

[68] Ob nun Günther Anders oder Paul Virilio.


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