Noch mehr Klassik für Bonn
Zunächst mal ist die Frage längst nicht beantwortet,
ob Beethoven ein Bonner Klassiker ist. Denn Beethoven ist Teil der
Wiener Klassik. Folgt man Niklas Luhmann ist der Klassiker Klassiker,
weil er Klassiker ist. Also ist Beethoven überall Klassiker. Was das
Klassische so klassisch macht, ist weniger leicht zu beantworten als die
Frage, wer nach klassischer Lesart Klassiker ist. Klassiker gehörten
allesamt in das Pantheon, mindestens jedoch auf das Piedestal und im
Grunde spricht wenig dagegen, wenn Städte schon ihre Straßennamen in
absoluter Beliebigkeit mit Klassikernamen schmücken (Bonn hat auch eine
Goethe- und Lessingstraße), auch Denkmäler mit klassischen Heroen in
den Straßenraum zu stellen. Das nimmt uns die alltägliche Hast oder
die Sicht, jedenfalls gibt es etwas zu "denken", was im
Angesicht der unzähligen Bonner Bäckereien, Textilbillighändler oder
1 Euro-Läden schon länger Not tut. Deswegen sollte beim Imperativ
"Gestalte Bonn" über mehr Denkmäler und ähnliche Widerhaken
im urbanen Raum nachgedacht bzw. nachgemeißelt werden. |
© Goedart Palm
Klassikertreffen Bonn Weimar
Beethoven erscheint in dieser Skizze
etwas unkommunikativ, fast ostentativ widerborstig, aber so unpassend
ist das wieder auch nicht bei seinem Naturell. |
Beethovendenkmal ohne Beethoven, aber klassisch
Und jetzt ein bisschen brisanter: Wer nach politischer Relevanz fragt,
könnte sich auch auf die folgende Lösung einlassen. 1835 studiert Karl Marx
in Bonn. Verurteilt wird er wegen Tragen eines Säbels, d.h. eine
gewisse Militanz ging von ihm aus. Daran könnte man also erinnern, wie
es der unten stehende Entwurf zeigt. Diese Denkmalsbesetzung atmet
die Provokation, die man in der Kunst nicht missen möchte - zudem Marx
Denkmäler nach den Entsorgungsaktionen im Osten völlig obsolet sind,
während die politische Theorie seit einigen Jahren wieder an Marxens
Wiederauferstehung bastelt. Mithin nicht nur für Bonner ein
profilierungsverdächtiges Thema...
Weiterer
Vorschlag eines Denkmaltauschs >> |
Denkmal für alle Bonner Studenten, die später noch
eine historisch nennenswerte Karriere hingelegt
haben.
Vorschlag für das Schlusslicht im Ideenwettbewerb
(Plastikvariante in Drommetentürkis)
Kreativität ist nicht alles, man muss
auch zum Bekenntnis der Belanglosigkeit bereit sein. Irgendwann beginnt
das Pathos zu stören, zudem es hier aus einer Zeit stammt, der man sich
nicht anverwandeln möchte. Andererseits sind Neubesetzungen von
Denkmälern eine großartige Sache: Man bedenke: Unsere Freunde aus USA,
China, Japan etc. vergleichen ihren Reiseführer mit dem corpus delicti
und es will keine Übereinstimmung einleuchten. Ist das kein "Denk-mal"?
Insofern könnte mal also das Denkmal
jedes Jahr neu widmen, ein Merry-go-round der Berühmtheiten, die in
Bonn lebten, hier wohnten oder studierten respektive auch die, die noch
nie hier waren. Schon begreifen wir: Alles ist denkmalswürdig.
Virtuelle Denkmäler haben den immensen Vorteil, nicht auf Platznöte zu
stoßen, was ohnehin zur Monitorisierung der gesamten Stadt führen
sollte.
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