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Autor Goedart Palm
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Zum
Kriegsdesign des 21. Jahrhunderts
Goedart
Palm, Florian Rötzer (Hg.): MedienTerrorKrieg - Zum neuen Kriegsparadigma des 21.
Jahrhunderts, 293 Seiten, Heise/telepolis, Hannover 2002.
MedienTerrorKrieg ist eine aktuelle Publikation aus dem Telepolis Autorenkreis. Das
Online-Magazin Telepolis wurde 1996 gegründet und begleitet seither die Entwicklung der
Netzkultur in allen Facetten: Politik und Gesetzgebung, Zensur und Informationsfreiheit,
Schutz der Privatsphäre, wissenschaftliche Innovationen, Entwicklungen digitaler Kultur
in Musik, Film, bildender Kunst und Literatur. Telepolis ist zu finden unter www.telepolis.de! |
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Das
Buch gliedert sich in vier Teile: Im ersten Abschnitt beschreiben die Autoren einen
Krieg zwischen Globalisierung und nationaler Sicherheit. Wie werden die Kriege des 21.
Jahrhunderts geführt? Die Front während des ersten Kriegs des 21. Jahrhunderts in
Afghanistan war ein bizarres, ständig wechselndes Liniengeflecht ohne geopolitische
Kultur. Historisch galten Kriege immer als Bankrotterklärung politischen Handelns,
als letzte Alternative. High intensity conflicts werden durch Low
intensity conflicts abgelöst.
Kriege der Zukunft werden nicht nur von großen Armeen mit schweren Waffen geführt,
sondern vor allem von kleinen, vernetzten, mobilen, technisch-hochgerüsteten und
vernetzten Spezialeinheiten.
Das zweite
Kapitel ist mit Terrorismus und Angstproduktion überschrieben und
beschreibt die Mechanismen des Terrorismus zur Erzeugung von Angst. Die Autoren ziehen
einen weiten Bogen von der Geschichte der Biowaffen seit dem Mittelalter bis zur
Schwarzen Biologie der Viren und Bakterien.
Das dritte
Kapitel widmet sich den aktuellen und zukünftigen Medienkriegen und welche Rolle den
Massenmedien in Kriegzeiten zugeordnet wird. Während die amerikanischen Armeen der
vergangenen Jahrhunderte wegen ihrer Freizügigkeit in der Fronberichterstattung als
Vorbild für eine moderne Mediendemokratie galten, ist die Berichterstattung seit Vietnam
immer mehr durch eine strikte Zensur gekennzeichnet. So wird der CBS-Nachrichtenchef Dan
Rather zitiert: George Bush ist der Präsident. Er trifft die Entscheidungen und wie
es sich für einen Amerikaner gehört: wo immer er mich haben will, ich reihe mich ein,
sag mir nur wo.
Die
Zukunft des Krieges wird im letzten Kapitel thematisiert. Soldaten der Zukunft
werden immer mehr zu Hackern und Bildschirmarbeitern. Moderne Kriegsführung erinnert
immer mehr an Computerspiele und Computersimulationen. Trotzdem werden zukünftige Kriege
nach Ansicht der Autoren nicht unbedingt unblutiger oder weniger grausam werden. Aber
die Kontrolle über die Kommunikationskanäle und Netzwerke dürfte sich als
kriegsentscheidend erweisen. Satelliten, Anti-Satellitensysteme, Weltraumminen und
andere Weltraumwaffen führen seit Ronald Reagans Star Wars-Vision auch zu
einer Revolution der Kriegsführung im Weltraum. Und insgesamt ist eine immer höhere
Technologieabhängigkeit zu beobachten.
Die
meisten Passagen von MedienTerrorKrieg provozieren und hinterlassen an wenigen Stellen
auch einen dogmatischen Eindruck. An der einen oder anderen Stelle wäre sicherlich auch
Platz für eine Gegenmeinung gewesen. Doch insgesamt helfen alle Artikel einen etwa
kritischeren Standpunkt, bzgl. der Geschehnisse nach dem 11. September, einzunehmen. Der
Leser wird sensibilisiert, wie der Terrorismus das staatliche Gewaltmonopol untergräbt.
Ein durchweg lesenswertes Telepolis-Buch zum einem fairen Preis. Unbedingt lesen!
Autor
der Rezension: Frank
Romeike
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Rezension in c/t vom 26.08.2002/Heft 18
Rezension
Radio Lounge
Goedart Palm / Florian Rötzer (Hrsg.)
MedienTerrorKrieg
Zum Kriegsparadigma des 21. Jahrhunderts
Telepolis
Wie werden Kriege im 21. Jahrhundert geführt? Welche Rolle spielen
klassische und digitale Medien, insbesondere das Internet, in der
Frontbildung von Staaten gegen Terroristen? Der aktuelle
TELEPOLIS-Band (Telepolis magazin der netzkultur ist ein kritisches
Internetmagazin – zu finden unter www.telepolis.de)
beschäftigt sich intensiv mit diesen Fragen und beleuchtet reale und
virtuelle Gefechtsfelder.
Übermäßige Aufrüstung, globale Aufmerksamkeitsschlachten und
freiheitsgefährdende Antiterrorgesetzgebung jenseits des 11.
Septembers 2001 werden in dem TELEPOLIS-Buch "MedienTerrorKrieg"
eingehend erörtert und mit konkreten Ausblicken auf eine immer
bedrohlichere Weltlage verbunden.
Der Krieg gegen Afghanistan unter dem Titel "enduring freedom"
als Folge des Terrorangriffs vom 11. September zeigt, dass Kriege in
Zukunft nicht mehr nur von großen Armeen mit schweren Waffen geführt
werden, sondern unterstützt durch massive Luftangriffe von kleinen,
mobilen, technisch hochgerüsteten und vernetzten Spezialeinheiten,
deren Vorgehen von unbemannten ferngesteuerten oder autonom agierenden
Systemen vorbereitet und begleitet wird. Krieg wird nicht mehr zur
letzten Alternative sondern wird als präventive Maßnahme eingesetzt,
deren Notwendigkeit immer weiter in die politisch-militärischen
Strategien vorverlagert wird.
Erfolgreich im Golfkrieg erprobt, geht damit die Abwesenheit der
freien Presse auf dem Schlachtfeld einher – ein vielfaches an neuen
Medien erzeugt leider nicht eine neue Informationsvielfalt. Die
Autoren zeigen auch welchen Pressionen Sender wie Al Dschasira
ausgesetzt werden, die in diesem Konflikt auch die nichtwestlichen
Ansichten zeigen wollen. Die Sendezentrale von Al Dschasira in Kabul
wurde kurz nach Beginn des Afghanistankrieges durch einen
Bombenangriff der Alliierten zerstört. Die Ablösung der „High
intensity conflicts“ durch die „Low intensity conflicts“ ist
gerade für die Zivilbevölkerung keine frohe Botschaft: gab es im
1.Weltkrieg 15% Ziviltote, im 2.Weltkrieg 65 %, so zeigen die letzten
„low intensity conflicts mit ca. 90 % Ziviltoten, dass die
Restriktionen letaler Kriegsfolgen auf reguläre Kombattanten immer
unwahrscheinlicher wird.
In "MedienTerrorKrieg" setzen sich die Autoren damit
auseinander, wie der Terrorismus durch seine kaum verhinderbaren
Anschläge das staatliche Gewaltmonopol untergräbt. Dabei untersuchen
sie insbesondere die Verbindung zwischen Terror, Krieg und Medien:
Eine Gesellschaftsform, in der der Panikvirus quasi als Waffe
epidemisch um sich greift, so die These in dem TELEPOLIS-Buch, könne
die Folge sein.
Zur Zeit ist nach meiner Auffassung kein anderes Buch auf dem Markt,
welches die Folgen des 11. September in dieser inhaltlichen Vielfalt
kritisch vor dem Leser ausbreitet. Schade das diese Aspekte kaum in
die politische Diskussion einfließen, aber wie heißt es so schön:
Beim Krieg bleibt als erstes die Wahrheit auf der Strecke.
Zu den Autoren:
Goedart Palm (www.goedartpalm.de), geboren in Köln. Studium der
Philosophie, Rechtswissenschaften und Kunstgeschichte. Promotion zum
Thema "Staatliche Kunstförderung". Eigene Anwaltskanzlei.
Vorträge und zahlreiche Texte zu Medien, Krieg, Kunst u.a., seit 2000
insbesondere für die Online-Magazine "Telepolis" und "Parapluie".
Florian Rötzer, geb. 1953, ist Chefredakteur von Telepolis. Letzte
Buchveröffentlichungen u.a.: Digitale Weltentwürfe, München 1998;
Megamaschine Wissen, Frankfurt a. M. 1999; Ressource Aufmerksamkeit
(Hrsg.), Kunstforum International Bd. 148, 1999; Cyberhypes (Hrsg. mit
R. Maresch), Frankfurt a. M 2001.
Das Buch ist im Verlag Heinz Heise (Juni 2002) erschienen und kostet
19.50 Euro
ISBN 3-88229-199-0
Da das Buch zum Thema Medien Terror Krieg sicherlich als Referenzwerk
zu gelten hat, hätte man sich hier eine Hardcoverausgabe gewünscht.Link
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Book review: MedienTerrorKrieg
alr | 26 August, 2005 22:22
MedienTerrorKrieg
- Zum Kriegsparadigma des 21. Jahrhunderts ist in der Telepolis
Reihe des Heise Verlags erschienen, und schon etwas älter, aus 2002. Es
handelt sich um einzelne Artikel mehr oder weniger bekannter TP-Autoren
wie Florian Rötzer oder Goedart Palm.
Die einzelnen Artikel gehen auf bestimmte Geschehnisse
nach den Anschlägen auf das WTC ein, die Reaktion der Medien, die Macht
von al-Dschasira, Reaktionen der USA, Kriegsmöglichkeiten, Kriege der
Zukunft und Cyberterror und noch einiges anderes. Das Jahr der
Herausgabe ist dem Buch jedenfalls nicht anzumerken.
Absoluter Lesetipp sind die Artikel von Goedart Palm,
die einerseits zwar in ihrer sprachlichen Komplexität sehr stark
herausstechen (vor allem der erste), andererseits aber genau dadurch
sehr bindend an den Leser (zumindest an mich) sind. Gerne mehr davon.
Das Buch bekommt man gebraucht für knapp die Hälfte
bei amazon, Kauftipp!
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Amazon.de
Verbreitete
Informationen endlich mal kritisch bewertet,
18. Juli 2002
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Rezensentin/Rezensent: Rezensentin/Rezensent
aus Köln, Nordrhein-Westfahlen Deutschland |
Dieses Buch gibt Einblicke und Vorstellungen wie man manipulativ Szenarien sehr
einseitig darstellen kann, um die vorherrschende Meinung zu einem Sachverhalt in eine
bestimmte Richtung zu lenken.
Weiterhin werden von den Herausgebern kritische Betrachtungen zu den Anschlägen des 11.
September angeboten, die logisch und schlüssig nachvollziebar sind.
Ebenso werden neue Formen zukünftiger Möglichkeiten der Kriegsführung plausibel
dargestellt.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für den kritischen Leser, der sich gern umfassend über
heikle Themen, die im Titel des Buches aufgeführt sind, informieren möchte, da ihn von
unterschiedlichen Autoren fundiert recherchierte Artikel erwarten.
Durchschnittliche Kundenbewertung:
Anzahl der Kundenbewertungen: 2
Hochinteressant aber auch beängstigend. Lesen!, 8. Oktober
2002
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Rezensentin/Rezensent: Rezensentin/Rezensent
aus Hamburg Deutschland |
Wer nicht auf Ewig geblendet von Medien umher laufen möchte, sollte dieses Buch lesen.
Es ist unfassbar, was besonders in den USA mit der (Presse)freiheit geschieht. Besonders
kritisch wird auch die Bush-Regierung betrachtet - was mehr als nötig ist. Durch mehrere
Autoren ist der Schreibstil abwechslungsreich. Leider wiederholen sich dadurch aber auch
einige Themen an versch. Stellen. Trotzdem: lesen!
Internationale Politik und Gesellschaft
International Politics and Society 1/2003 |
Rezension
von Bernhard Rinke
Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik
Hamburg |
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